Was Sie bei einer Prostata-Untersuchung erwartet

Prostata

Eine Vorsorge-Untersuchung der Prostata ist intim. Schließlich entblößt der Mann seinen Genitalbereich. Oftmals scherzen Männer wahlweise über Prostata-Untersuchungen, oder vermeiden Gespräche darüber grundsätzlich. Folge? Die Untersuchung wird hinausgezögert. Ein großes Problem, denn eine frühzeitige Erkennung einer Erkrankung kann entscheidend sein. Prostatakrebs ist bei Männern die häufigste Form einer Krebserkrankung. Wird sie früh erkannt, stehen die Chancen einer Heilung gut.

Welche Aufgaben die Prostata übernimmt

Die Hauptaufgabe der Prostata besteht darin, einen Teil der Samenflüssigkeit herzustellen. Diese gewährleistet später die Spermienbeweglichkeit. Damit trägt die Prostata einen erheblichen zur Fruchtbarkeit bei. Sie spielt außerdem bei der Ejakulation eine wichtige Rolle. Die Prostata-Muskulatur kontrahiert, die Flüssigkeit wird so in die Harnröhre befördert. Die Prostata verändert sich im Laufe des Lebens. Sie nimmt an Gewicht und Größe zu. Mit 20 Jahren wiegt sie im Schnitt etwa 40 Gramm. Ungefähr 100 Gramm können es bei einer gesunden Prostata im hohen Alter werden. Bei einer Vorsorge-Untersuchung tastet der Arzt zunächst die Prostata ab. Ein PSA-Test kann weitere Informationen liefern. Detaillierte Einblicke in die Prostata durch MRT unternimmt der Arzt meistens dann, wenn ein Verdacht auf Prostatakrebs oder eine andere Erkrankung vorliegt.

Die Tastuntersuchung

Männer ab 45 Jahren können eine jährliche Vorsorgeuntersuchung vornehmen lassen. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Die Untersuchung ist weniger unangenehm, als sich der ein oder andere vielleicht vorstellt und schnell vorüber. Der behandelnde Arzt führt dabei den Finger (natürlich in Einmalhandschuhe verpackt und mit Gleitgel eingerieben) in das Rektum ein und tastet die Prostata ab. Eine vergrößerte oder verhärtete Prostata deutet auf eine Erkrankung hin. Der vermeintliche Spuk ist nach nicht einmal einer Minute vorbei. Schmerzen gibt es keine.

Der PSA-Test

Der PSA-Test ist ein Standardverfahren zur Früherkennung von Prostatakrebs. Dabei untersucht ein Labor das abgenommene Blut eines Patienten auf ein bestimmtes Eiweiß. Das als Prostataspezifisches Antigen (PSA) bekannte Eiweiß wird in der Prostata gebildet und gelangt in einer geringen Konzentration ins Blut. Bei Prostatakrebs erhöht sich die Anzahl der Antigene, was sich durch einen Bluttest nachweisen lässt. Ein erhöhter Wert gilt noch nicht als Beweis für Prostatakrebs. Die Wahrscheinlichkeit eines Karzinoms steigt allerdings, weshalb weitere Untersuchungen sinnvoll sind. Im Rahmen der Früherkennung kostet ein solcher Test etwa 20 Euro.

MRT-Untersuchung und Biopsie

Bei erhöhten PSA-Werten kommt es oft zu einer MRT-Untersuchung. Ärzte stellen auf diese Weise fest, ob tatsächlich Prostatakrebs vorliegt und ob er gutartig oder bösartig ist. Erkennbar sind auch entzündliche Prostataerkrankungen. Dadurch ersparen sich Patienten zunächst eine Biopsie, also einen operativen Eingriff. Die erfolgt üblicherweise erst, wenn bildgebende Verfahren wie ein MRT oder auch ein Ultraschall den Krebs bestätigen. MRT-Untersuchungen eignen sich hervorragend als Frühwarnsysteme, weil sie auch kleine Tumore zuverlässig diagnostizieren. Der invasive Eingriff einer Biopsie entfällt, wenn das MRT keine Krebserkrankung aufspürt.

Einfach hingehen

Die Ärzte wissen um die Ängste einiger Männer und gehen entsprechend mit ihren Patienten um. Bei wirklich großer Angst hilft ein offenes Gespräch mit dem Arzt, um eine gemeinsame Lösung des Problems zu finden. Sicherlich gibt es angenehmere Situationen als die Vorsorge-Untersuchung der Prostata, doch die frühzeitige Erkennung von Prostatakrebs rettet Leben. Und sie ist weit weniger aufregend, als sich einige sicherlich ausmalen.

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